ART 9
05.02.2013ART 7
07.02.2013Spannend ist der künstlerische Ansatz von Günter Zimmermann bei der „Figur unter Bäumen“. Ähnlich wie im Film „Blow Up“ von Antonioni ein Fotograf einen Ausschnitt eines Landschaftsfotos immer weiter vergrößert, bis er in einem Gebüsch die Silhouette eines Mannes zu erkennen meint, so geht Zimmermann bei seiner Skulptur den umgekehrten Weg: Er betont die Flüchtigkeit des Augenblicks. Ausgangspunkt für die eigentliche plastische Arbeit mit dem Polyester sind Aquarellskizzen, in denen er das Atmosphärische, also Lichtreflexe, Schatten, aber auch den Hintergrund der Umgebung mit der Figur verbindet. Bei der Entstehung der eigentlichen Plastik aus einer Negativform wird nach diesen Vorgaben eine Polyesterform geschaffen, die nicht nur die Figur, sondern den visuellen Gesamteindruck der Situation wiedergibt. Der Verzicht auf die klassische Abgrenzung der Gestalt von der Umgebung ist die Voraussetzung des freien Spiels mit Formen und der Farbe, die in den Polyester eingefärbt wird. Kunst und Natur gehen hier eine untrennbare Symbiose ein, es entsteht ein Stück Landschaft in der Landschaft.
In den letzten Jahren hat Zimmermann diese Loslösung von festen Konventionen konsequent weiterentwickelt; er arbeitet heute im Medium der Computerkunst, wo er virtuelle Charaktere und Figuren dreidimensional konzipiert.