ART 6
08.02.2013ART 4
10.02.2013Seit 1981 entstand eine Reihe von Skulpturen zum Thema Tor, in der Glossner Öffnungen und Spalten in seine Skulpturen einführt. Auch bei den anderen Skulpturen des Stahlbildhauers spielt der Negativraum der Öffnungen eine große Rolle: Masse und Leere werden als ebenbürtige Partner im bildhauerischen Konzept Glossners behandelt.
Einige von ihnen wie die Großskulptur am Flughafen Hannover sind vom Betrachter durchschreitbar, bei anderen verengt sich die Öffnung zu einem schmalen Spalt, der die Skulpturen in eine strenge Symmetrie gliedert.
Nur angedeutet ergeben sich dabei Assoziationen wie im unteren Bereich der Skulptur: die strenge vertikale Zweiteilung stellt einen entfernten Bezug zur menschlichen Gestalt her, ebenso wie die gebogene Haube die Formensprache des gotischen Bogens paraphrasiert.
Im Zentrum des Schaffens von Wolf Glossner steht dafür das Material selbst, dessen Härte durch Spitzen und die Scharfkantigkeit der tektonischen Gliederung noch gesteigert wird. Die Schweißnähte verbinden dabei die einzelnen Flächen und werden vom Künstler unretuschiert als Binnengliederung eingesetzt. Die zweite Differenzierung geschieht beim gotischen Tor durch die Verschiedenheit des Materials; die dunkle Korrosion der unteren Stahlflächen kontrastiert mit dem Glanz der Edelstahlhaube.
Die Kompaktheit der Arbeit verweist auf sich selbst, als Zeichen, das trotz der bescheidenen Dimensionen weithin auf dem Golfplatz sichtbar ist und ihr dieselbe würdevolle Monumentalität verleiht wie andere Großplastiken Glossners.