ART 3
11.02.2013ART 1
13.02.2013Eigentlich als Kleinfigur eher für den Innenraum konzipiert, führt der „kleine Denker“ in der Mitte dreier Bäume kein Schattendasein: erst die kurze Distanz zeigt dem Betrachter die lebhafte Modellierung der Oberfläche, in der die Handschrift der Berliner Bildhauerin erkennbar wird. Sabine Grzimek ist Meisterschülerin des bekannten Bildhauers Fritz Cremer, der die Figurengruppe für die Befreiung des KZ Buchenwald schuf und steht in der Traditionslinie der figürlichen Skulptur in Deutschland von Wilhelm Lehmbruck und Käte Kollwitz.
Der „kleine Denker“ zeigt ihre Nähe zu einer expressiven Haltung, die sich in der rissigen und porösen Oberfläche und der Disproportionierung der Hände und des Kopfes niederschlägt. Anders als bei seinem großen Pendant, dem „Denker“ von Auguste Rodin ist nicht die naturalistische Gestaltung der Oberfläche der Fokus des Gestaltungswillens der Bildhauerin. Es ist die Gestik und die Haltung, mit der die innere Befindlichkeit des Menschen ganz unpathetisch vermittelt wird.