Siggi Rogas

Normalerweise beginnt Andreas Fischer, Greenkeeper im Golfclub Weserbergland, seine täglichen Arbeit auf Grüns und Fairways. Zur Zeit unternimmt er aber vorher einen Kontrollgang zum Krötenschutzzaun, der entlang der Straße in Höhe des Clubgebäudes errichtet wurde. Immer dabei der große, grüne Eimer, in dem Kröten, Frösche und eher selten auch Molche Platz finden werden. Sie sind zur Paarung auf Hochzeitsreise und werden  kurz vorm Ziel, vom Krötenschutzzaun aufgehalten. Es können täglich bis zu 80 Tiere sein, die auf diese Weise vom gefährlichen Überqueren der Straße abgehalten werden. Manchmal sind es mehr, manchmal weniger. Das ist abhängig von den Nachttemperaturen und der Luftfeuchtigkeit. Im März, in regnerischen Nächten, und Temperaturen von mehr als acht Grad, erwachen die Tiere aus ihrer Winterstarre. Sie machen sich dann auf den Weg zu dem Laichgewässer, in dem sie selbst aufgewachsen sind. Dabei sind die deutlich grösseren Krötenweibchen die treibende Kraft und sie scheuen auch nicht davor zurück, zaudernde Krötenmännchen huckepack zu nehmen. So findet sie Andreas Fischer, sammelt sie ein, trägt sie sicher über die Strasse und setzt sie in die Teiche am Parkplatz. Dort angekommen, sondert das Weibchen die sogenannten Laichschnüre ab, in denen sich die Eier befinden, die sofort von den Männchen besamt werden. Ist der Laichvorgang beendet, gehen sie wieder getrennte Wege. Der Nachwuchs tummelt sich dann, abhängig von der Wassertemperatur, schon nach einigen Tagen als Kaulquappe im Teich. Im Juli sind diese dann schon auf ca. 10 Millimeter gewachsen und suchen sich als Jungfrösche/Kröten einen Platz an Land.

Auch diese Aktion zeigt, dass der Golfclub Weserbergland das Thema Golf und Natur wirklich lebt und hier den Kröten und Fröschen sichere Rückzugsräume bietet. Als Dank dafür, freuen sich die Golfer dann über wunderschöne, kostenlose und lautstarke Froschkonzerte auf ihrer Runde.